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50 Jahre Sport bei der SGF - Martinas persönlicher Rückblick

Ich bin seit dem 23.04.74 dabei. So wurde es mir zumindest von der Geschäftsstelle mitgeteilt. Ich kann mich natürlich an dieses besondere Ereignis von vor 50 Jahren nicht mehr erinnern, immerhin war ich da erst 2,5 Jahre alt. Aber offenkundig waren meine Eltern der Meinung, dass nun der richtige Zeitpunkt wäre, mich in die fachkundigen Hände eines Sportvereins (damals noch TvdB) zu geben. Und was soll ich sagen? Ich habe nicht eine einzige Sekunde bereut. Denn nun kann ich auf so viele wunderbare Erinnerungen zurückschauen, die mir niemand mehr nehmen kann. Und obwohl ich derzeit nicht im Verein aktiv bin (ich betreue nur noch die Handball-Internetseiten), habe ich die Freude mit vielen Menschen, die ich im Laufe der Zeit kennenlernen durfte, weiterhin neue Erinnerungen schaffen zu können, da wir miteinander in Kontakt geblieben sind.

Zu diesem Anlass (50 Jahre Vereinsmitglied) wollte ich ja eigentlich einen ausführlichen Bericht schreiben, aber leider lässt mich vereinzelt das Gedächtnis im Stich. Deshalb folgen ein paar Erinnerungen in gekürzter Fassung:

Meine früheste Erinnerung betrifft das Turnen mit Anneliese Waßmuth (in der Turnhalle der Schule an der Admiralstraße), die sich auch Jahrzehnte später noch an meinen Namen und an die vieler anderer erinnern konnte. Wie machte sie das nur?

Ilse Michalack habe ich eine Zeit lang beim Mutter- und Kindturnen unterstützt und auch später hatten wir im Rahmen ihrer Arbeit in der Martin-Luther-Gemeinde noch manch anregende Gespräche, weil sie sich einfach immer die Zeit dafür genommen hat.

Und warum denke ich jetzt an Jazz-Dance? Ich glaube, das habe ich auch einmal gemacht, kann mich aber an nähere Einzelheiten nicht erinnern….

Grundsätzlich war ich in den ersten Jahren sehr mit Turnen beschäftigt und da ist natürlich besonders Rüdiger Rosenkötter in Erinnerung geblieben. Auch mein Bruder hat bei ihm geturnt.

Nie vergessen werde ich das Zeltlager Adlerhorst im Juli 1981. Als nämlich Prinz Charles und Prinzessin Diana damals geheiratet haben, fand auch im Zeltlager am selben Tag eine lustige Hochzeitsfeier statt. Ich habe damals eine Frau geheiratet; rückblickend sehr modern. Warum, wieso, weshalb? Ich habe keine Ahnung. Heimweh hatte ich damals auch ein wenig, aber Anni Panteleit hat sich um mich gekümmert und als dann die Eltern zu Besuch da waren, reichte das und ich bin geblieben.

Wie hieß das damals noch? Leistungsturnen? Es fand immer mittwochs in der Turnhalle in der Gothaerstraße statt. An die Namen aller Übungsleiterinnen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber Monika Hoffman und Birgit Wehmann fallen mir spontan ein. Ein Ende nahm dieses Kapitel, als ich als 15-Jährige bei einem Kreiskinderturnwettkampf feststellte: „Meine Zeit ist hier wohl vorbei. 5-jährige Mädchen turnen mit einem mehrfachen Flick-Flack an mir vorbei und ich kann das nicht.“

Ab da gehörte meine Leidenschaft dem Handball und die Halle der Bezirkssportanlage Findorff wurde erobert. Als Jugendliche wurde ich damals unter anderem von Johann und Lore Podien, Axel Honiwitz, Axel Peters und Manfred Stark trainiert. Wahrscheinlich gab es noch mehr, aber das bekomme ich nicht mehr zusammen.

Als ich dann in der Damenmannschaft spielen durfte, musste ich mich noch entscheiden. Gehe ich zu TuS Eintracht oder bleibe ich beim TvdB? Aber selbst nach Axels Versuch, mich auf einer Party zu fortgeschrittener Stunde mit 'nem Vertrag auf einem Bierdeckel zu einem Wechsel zu Eintracht zu überzeugen (man, war das eine lustige Feier), bin ich beim TvdB geblieben. Umso schöner ist es, dass sich 2005 beide Findorffer Vereine zur SG Findorff zusammengeschlossen haben und alle sportlichen Rivalitäten der Vergangenheit angehörten.

Aus meiner Handballzeit stechen als Trainer Rainer Langhorst und Klaus Sczygiol besonders hervor (es gab natürlich noch mehr, aber das würde hier zu weit führen).

In diesen Zeiten in der 1. und später auch in der 2. Damen habe ich unzählige Mannschaftsfahrten, Turniere, Weihnachts- und Saisonabschlussfeiern und sogar Freimarktsumzüge erleben dürfen. Und wenn wir uns heute noch treffen, werden die lustigsten Geschichten immer wieder gerne erzählt. Eine kleine Auswahl:

  • Auf einer Saisonabschlussfeier im Rundfunkmuseum konnte ich mich nur sehr schwer von einem stibitzten (das war ein Ritual damals) Pokal trennen;
  • Die Turniere in Großenheidorn sind bis heute legendär und unübertroffen;
  • Es besteht die Möglichkeit, dass bei den Weihnachtsfeiern in der Geschäftsstelle, damals noch an der Ecke Timmersloher/Herbststraße, nicht alle Geschenke vom Greuel-Julklapp mit nach Hause genommen wurden. Ich entschuldige mich nachträglich dafür.
  • Auf Weihnachtsmärkten haben Frauen interessante körpernahe Stellen um ihre Mobiltelefone sicher aufzubewahren…
  • Die Mannschaftsfahrt in Köln; ich sage nur Grieche, Portemonnaie, Parkplatz. Das muss reichen.
  • Das Schiedsrichtern mit Gaby meistens an einem Sonntagmorgen, wobei ein Kaffee für sie Pflicht war. Bevor sich dieses Traumgespann bildete, habe ich in den Kinder- und Jugendmannschaften auch alleine gepfiffen, aber nach einer Doppelbelegung in einer Halle in Hemelingen, die dazu führte, dass nun ca. 400 Zuschauer meine Bemühungen auf dem Feld kritisch beäugten (und was hatte ich die Hosen voll), habe ich mich entschieden, dass ich nie wieder alleine pfeifen wollte.
  • Das eine Spiel, als Rainer vergessen hatte, Ulrike abzuholen. 
  • Das andere Spiel, als unser Trainer nicht konnte, und ich als Mannschaftskapitän einen ausgeklügelten Plan entwickelt hatte, um jeder Spielerin die gleiche Spielzeit zu geben. Das war am Ende so ein Durcheinander, das wir uns versprochen haben, niemals irgendwelche Details zu verraten…
  • „Ich glaube es geht schon wieder los“. Dieses Lied wurde bei einer unserer Mannschaftsfahrten am Weissenhäuser Strand, bei der ebenfalls ein Handballturnier stattfand, zeitgleich von 1000 Leuten gesungen und ich muss noch heute an diesen Abend denken, wenn ich das Lied höre. Und an Anja Ba.
  • Bei einer anderen Mannschaftsfahrt dachte ich mal, ich könnte noch wie damals einen Spagat. Nun, so kann man sich irren und eine Leistenzerrung war die Folge.
  • Wer kann mit dem Begriff Fahrstuhlmannschaft etwas anfangen?
  • Und wie kam es noch einmal, dass ich 2011 in einem Tonstudio stand und meinen gesanglichen Beitrag zur SG Findorff-Hymne „Wir sind die Findorffer Füchse“ leisten durfte?

So, das soll es jetzt gewesen sein. Obwohl mir gerade noch viel mehr einfällt, je länger ich darüber nachdenke, aber nun ist es genug. Ich freue mich einfach seit 50 Jahren Teil dieser Gemeinschaft zu sein und wünsche jedem Kind, Jugendlichen oder Erwachsenen ähnliche Momente fernab vom Handy, Computer und dem Fitness-Studio.

Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die durch ihr Engagement in den verschiedensten Funktionen helfen diesen Verein lebendig zu halten. DANKE. Auf die nächsten 50!

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